Riesenrad

Entdecke die interessante Geschichte der Riesenräder

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Einleitung

Faszination Riesenrad

Höher, schneller, weiter: Diese Maxime mag für andere Fahrgeschäfte auf Jahrmärkten und in Vergnügungsparks gelten. Für Riesenräder - die unangefochtenen Klassiker unter den Fahrgeschäften - gelten andere Maßstäbe: Hier schätzen die Fahrgäste die relativ niedrige Geschwindigkeit, die einen Hauch von Nostalgie besitzt und ihnen ausreichend Zeit gibt, die Aussicht in aller Ruhe genießen zu können.

Riesenräder im Wandel der Zeit

Die ersten Riesenräder wurden schon im frühen 17. Jahrhundert in Bulgarien und England gebaut. Damals befestigten Kinder Sitze an großen Rädern und hatten damit im Prinzip ein Karussell gebaut, das sich nicht horizontal sondern vertikal im Kreis bewegt.

Das erste moderne Riesenrad konstruierte der Ingenieur George Washington Gale Ferris anlässlich der Weltausstellung in Chicago anno 1893. Er wollte etwas Neuartiges schaffen, mit dem der Eiffelturm, der in Paris anlässlich der 1889er Weltausstellung in den Schatten gestellt werden konnte. Das Ferris Wheel sollte gleichermaßen als Symbol für die Ingenieurskunst und die wirtschaftliche Macht der USA dienen. Um Gewicht für die Radkonstruktion einzusparen, orientierte sich der Ingenieur am Vorbild der Hochräder, die Speichen besaßen. Obwohl die Umsetzung dieses Prinzips nicht einfach war, löste der Ingenieur diese Probleme und das Ferris Wheel konnte am 21. Juni 1893 eingeweiht werden.

In der Folge wurden auch in zahlreichen anderen Städten Riesenräder errichtet. Doch dieser erste Boom flaute zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder ab, weil der Reiz des Besonderen verloren war. Der Bau des London Eye, das anlässlich der Millenniums-Feierlichkeiten mit zahlreichen technischen Innovationen verwirklicht wurde, läutete eine Renaissance der Riesenräder ein.

Unterschiedliche Typen von Riesenrädern

Aufbau und Antrieb sind bei nahezu allen Riesenrädern gleich: Ein großes Rad, welches an Stützpfeilern befestigt ist, wird durch einen Antrieb in Bewegung versetzt. Dieser erfolgt bei älteren Modellen durch Motoren und Seilschlaufen, bei Riesenrädern neuerer Generation durch Elektromotoren. Riesenräder, die wie zu den Anfangszeiten in Europa mit Muskelkraft betrieben werden, sind in Entwicklungsländern heute noch im Einsatz, vor allem, weil es an einer ausreichenden Stromversorgung fehlt.

Transportable und stationäre Riesenräder

Transportable Riesenräder sind vor allem auf Jahrmärkten zu finden. Sie sind wesentlich niedriger und der äußere Ring wird durch massive Speichen mit der Nabe verbunden. Dadurch ist ein schneller Auf- und Abbau gewährleistet.

Stationäre Riesenräder besitzen Fundamente, die im ausgeschachteten Boden betoniert werden. Dadurch ist ein größerer Radius möglich. Um im Gegenzug Gewicht einzusparen, ist der äußere Ring der Riesenräder hier mit stählernen Seilen an der Nabe befestigt, was jedoch einen hohen Aufwand bei der Konstruktion bedeutet. Denn stabil ist das Riesenrad bei dieser Bauweise erst, wenn der Ring geschlossen ist. Stationäre Riesenräder wie das Wiener Riesenrad, gelten oft als Wahrzeichen ihrer Städte. Errichtet wurde es anno 1897 anlässlich des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Josef I. Heute gilt das Wiener Riesenrad als Herz des Vergnügungsviertels im Prater.

Wiener Riesenrad

Wien, Österreich

Die Mutter aller Riesenräder

Das Wiener Riesenrad ist das wohl bekannteste und zugleich älteste stationäre Riesenrad weltweit. Es ist neben Stephansdom und Schloss Schönbrunn eines der Wahrzeichen der österreichischen Bundeshauptstadt und eine Fahrt mit dem Wiener Riesenrad gehört für Besucher der Stadt so sehr zum Pflichtprogramm, dass man gern sagt: "Wer nicht mit dem Riesenrad gefahren ist, war nicht wirklich in Wien". Schließlich bietet diese Attraktion im Herzen der Stadt dem Fahrgast einen hervorragenden Überblick über die Stadt und wartet - speziell für Verliebte und junge Paare - mit so manchem Extra auf, das die Fahrt mit dem Wiener Riesenrad zum unvergesslichen Erlebnis macht.

Nahezu 13 Millionen Gästeübernachtungen wurden im Jahr 2013 in Wien gezählt. Damit zählt die österreichische Bundeshauptstadt auch international zu den beliebtesten Ziel für Städtereisende. Das das Riesenrad zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Donaumetropole gehört, verdankt es auch seinem Standort am Prater nahe der historischen Altstadt.

Ein Spektakel für den Kaiser

Etwas Einzigartiges sollte es schon sein, um Kaiser Franz Joseph I. anlässlich seines 50. Thronjubliäums ein würdiges Denkmal zu setzen. Schließlich stand das Habsburgerreich im ausgehenden 19. Jahrhundert in der Blüte seiner Macht und die Euphorie für die modernen Errungenschaften der Ingenieurskunst hatte längst auch Österreich, Ungarn und alle anderen Territorien der Donaumonarchie übergegriffen. Deshalb planten die englischen Ingenieure Harry Hitchins und Walter Basset ein Riesenrad, welches auf dem Gelände des Praters aufgestellt werden sollte.

Dort, im zweiten Wiener Gemeindebezirk, steht es noch heute und ist eine der Hauptattraktionen dieses Vergnügungsviertels. Fertiggestellt wurde das Wiener Riesenrad aber bereits nach einer einjährigen Bauzeit im Sommer 1897 - ein Jahr vor den offiziellen Jubiläumsfeierlichkeiten. Jedoch konnten sich wohl nur die wenigsten der zahlreichen Besucher, die der Eröffnung beiwohnten, eine Fahrt leisten. Kostete diese doch den stolzen Preis von acht Gulden, also etwa ein Drittel des monatlichen Salärs eines Beamten.

Eine wechselhafte Geschichte

Einen ersten Besitzerwechsel erlebte das Wiener Riesenrad während des Ersten Weltkrieges. 1916 wurde nämlich Walter Basset enteignet und die Attraktion zur Versteigerung ausgeschrieben. Ein neuer Besitzer fand sich erst 1919, als Eduard Steiner das Wiener Riesenrad ersteigerte. Dieser wollte es zunächst abreißen lassen, entschied sich dann aber dafür, das Riesenrad zu verpachten. Er behielt die Attraktion aber nur bis 1938, weil sein ganzer Besitz von den Nationalsozialisten arisiert wurde.

1939 wurde das Riesenrad unter Denkmalschutz gestellt. Allerdings behielt das Wiener Riesenrad sein ursprüngliches Aussehen nicht allzu lange: Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Attraktion fast zerstört und brannte aus. Mit dem Wiederaufbau wurde direkt nach Kriegsende wieder begonnen, sodass es zwei Jahre später wieder in Betrieb genommen werden konnte. Die Zahl der Gondeln wurde jedoch in den ersten Nachkriegsjahren von 30 auf 15 reduziert. 1953 wurde das Wiener Riesenrad außerdem an drei Erbinnen des rechtmäßigen Besitzers zurückgegeben. Heute befindet es sich im Besitz von Hans-Peter Petritsch und Dorothea Lamac.

Das Wiener Riesenrad in Zahlen

Korrekt wird der Durchmesser des Wiener Riesenrades anhand der Aufhängungsachsen der Gondeln angegeben. Dieser beträgt 60,96 Meter. Am höchsten Punkt befinden sich die Fahrgäste 64,78 Meter über dem Boden. Insgesamt wiegt das Wiener Riesenrad 430,05 Tonnen, allein der rotierende Teil bringt 244,85 Tonnen auf die Waage.

Angetrieben wird das Riesenrad von zwei Motoren mit einer Leistung von 15 Kilowatt, die Kraftübertragung erfolgt über zwei Zugseile. Für den Fall eines Stromausfalls steht ein Notstromaggregat bereit, und wenn dies auch streikt lässt sich das Rad auch von Hand bewegen.

Das Wiener Riesenrad als Filmstar

Schon in den 1920er Jahren haben Filmregisseure das Wiener Riesenrad als Kulisse entdeckt. Die wohl bekanntesten Filmauftritte hatte das Riesenrad in "Der dritte Mann" aus dem Jahr 1949 und im 15. James Bond-Abenteuer "Der Hauch des Todes".

Zu allen Zeiten war das Wiener Riesenrad auch ein Schauplatz für spektakuläre Aktionen. Beispielsweise absolvierte die Zirkusdirektorin Madame Solange d´Atalide 1914 auf dem Rücken eines Pferdes sitzend, welches auf dem Dach einer Gondel stand, eine komplette Runde.

Exklusive Erlebnisse im Wiener Riesenrad

Nur die Hälfte der Waggons ist im Wiener Riesenrad zu den regulären Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei den anderen 15 Waggons handelt es sich um Luxus- und Extrawaggons, die zu speziellen Anlässen gebucht werden können. So können in den beiden Luxuswaggons kleine Feiern oder ein romantisches Candle Light Dinner zu zweit gebucht werden. Hier finden Sie mehr Informationen zum Candle Light Dinner im Wiener Riesenrad.

Der kristalline Extrawaggon für das Romantic Crystal Dinner etwa wurde vom Tiroler Kristallglas-Hersteller Swarovski gestaltet. Auch ein Picknick über den Dächern von Wien ist auf Wunsch für die Besucher möglich.

Weitere Informationen

  • Öffungszeiten
    Ende November bis Mitte Januar von 10.00 bis 21.45 Uhr
    Mitte Januar bis Ende Februar von 10.00 bis 19.45 Uhr
    März von 10.00 bis 21.45 Uhr
    Ende März bis Ende August von 9.00 Uhr bis 23.45 Uhr
    September von 9.00 bis 22.45 Uhr
    Oktober bis Anfang November von 10.00 bis 21.45 Uhr
    November von 10.00 bis 19.45 Uhr
  • Weitere Attraktionen in der Nähe
    Hochschaubahn, Discovery, Volare, Schweizer Haus, Breakdance
  • Preise
    Erwachsene: 9,50 Euro
    mit WIEN-Karte 8,50 Euro
    Kinder bis 3 Jahre gratis
    Kinder von 3 bis 14 Jahren 4 Euro
  • Familienkarten
    2 Erwachsene und 2 Kinder bis 14 Jahren 24 Euro
    2 Erwachsene mit drei Kindern bis 14 Jahren 25 Euro
    2 Erwachsene mit vier Kindern bis 14 Jahren 26 Euro
    Gruppenkarten für Schüler, Kindergartenkinder, Studenten: zwischen 1 und 5,50 Euro
    Behinderte mit Ausweis 5 Euro
  • Adresse
    Wiener Prater
    Riesenradplatz 1
    A-1020 Wien
  • Wissenswertes
    Höhe: 64,75 m
    Durchmesser des Rades: 60,96 m
    Achse: 10,78 m lang & 16,3 t schwer
    Gesamtgewicht: 430,05 t
    Gondeln: 15
    Radgeschwindigkeit: 0,75 m/sek. = 2,7 km/h
    Architekten: Walter Basset Basset und Harry Hitchins
    Bauzeit: 1896–1897
    Sanierung: 1945

London Eye

London, England

London Eye: Zwischen Vergangenheit und Zukunft schweben?

Dass die große Zeit der Riesenräder auch im 21. Jahrhundert noch längst nicht der Vergangenheit angehört, beweist eindrucksvoll das London Eye, eine der jüngsten Attraktionen in der britischen Hauptstadt. Weil das London Eye eine imposante Höhe von 135 Metern hat - damit war es zeitweise sogar das weltweit höchste Riesenrad - können die Fahrgäste einen ausgedehnten Blick über das historische London sowie die modernen Stadtviertel am Rand der Großstadt genießen. Bei guten Witterungsverhältnissen reicht der Blick sogar über eine Distanz von rund 40 Kilometern bis zum Windsor Castle in der Grafschaft Berkshire hinaus.
Weil sich das London Eye am südlichen Ufer der Themse unweit des bekannten Trafalgar Square und in der Nähe von Big Ben und der Westminster Bridge befindet, verschaffen sich viele Gäste der Metropole zunächst bei einer Fahrt im Riesenrad einen Überblick über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Schließlich gilt die Hauptstadt Großbritanniens als eines der wichtigsten kulturellen Zentren Europas mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Vor allem im historischen London rund um den Buckingham Palace stoßen die Gäste auf Zeugen der glorreichen Vergangenheit, als von London aus ein Reich regiert wurde, in dem die Sonne niemals unterging.

London Eye oder Millennium Wheel?

Dass das London Eye auch unter dem Namen Millennium Wheel bekannt ist, hat einen einfachen Grund: Im Vorfeld des Jahrtausendwechsels waren zahlreiche Wettbewerbe ausgeschrieben worden, bei welchen spektakuläre Ideen für Millenniums-Feiern gesucht wurden. Bei einem dieser Contests wurde nun die Idee eingereicht, in London ein spektakuläres Riesenrad zu errichten.

Obwohl diese Idee für den Wettbewerb verworfen wurde, verwirklichte man sie trotzdem. Auch der ursprüngliche Plan, das Riesenrad nach fünf Jahren wieder abzubauen, war wieder fallen gelassen worden. Denn in kürzester Zeit entwickelte sich das London Eye zu einem wahren Besuchermagneten mit alljährlich rund 3,5 Millionen Fahrgästen und wurde zu einem neuen Wahrzeichen der Metropole an der Themse.

Eine internationale Koproduktion

Geplant wurde das Riesenrad von den beiden Architekten Julia Barfield und David Marks, während Nick Bailey das Design der 32 klimatisierten Gondeln beisteuerte. Die Bauausführung für das London Eye übernahm die holländische Firma Hollandia, während die einzelnen Komponenten von verschiedenen Firmen aus ganz Europa beigesteuert wurden. So stammen Drehachse und Stütze von Skoda, Stabilisationssystem und Kapseln von Sigma und der Antrieb aus dem Hause Bosch Rexroth.

Eine kurze, wechselhafte Geschichte

Die Bauarbeiten an London Eye begannen 1998, sodass das Riesenrad rechtzeitig vor dem Jahrtausendwechsel am 10. Oktober 1999 aufgestellt werden konnte. Damals befand es sich im Besitz von mehreren Anteilseignern: der Tussauds Group, British Airways sowie der Architektenfamilie Marks Barfield. Die Anteile der anderen Eigner wurden 2006 von der Tussauds Gruppe übernommen, die schon ein Jahr später zu einem Teil der Merlin Entertainments Group wurde, die weit mehr als 80 Freizeiteinrichtungen in zwölf Ländern betreibt. Finanziert wird der Betrieb des Riesenrades auch von Sponsoren. Dabei handelte es sich zunächst um das Unternehmen EDF Energy, seit 2015 ist Coca Cola als Sponsor eingestiegen.

Typisch british: ohne Kuriositäten geht´s nicht

Mit dem London Eye sind einige Kuriositäten verbunden, ohne die in Großbritannien eigentlich gar nichts geht.

So wurde London Eye zunächst liegend zusammengebaut, die Firma Smit-Tak hatte einen der weltgrößten Schwimmkräne eingesetzt, um London Eye aufzurichten. Nachdem der erste Versuch fehlgeschlagen war, dauerte es einen Monat, um das Riesenrad wenigstens bis zu einem Winkel von 60 Grad aufzurichten. Die korrekte Position hatte London Eye nach einer weiteren Woche.

Besucher konnten erst ab dem 9. März in einer Gondel des London Eye fahren, weil technische Schwierigkeiten den regulären Betrieb verzögert hatten.

Das London Eye besitzt insgesamt 32 Gondeln, sie sind jedoch bis zur Zahl 33 durchnummeriert. Der Grund: die Zahl 13 wurde ausgelassen, weil sie als Unglückszahl gilt.

Daten und Fakten zum London Eye

Zum Zeitpunkt der Erbauung galt das London Eye mit einer Höhe von 135 Metern als weltgrößtes Riesenrad. Diesen Status behielt London Eye, bis zum 4. Januar 2004, als der "Stern von Nanchang" im gleichnamigen chinesischen Ort eröffnet wurde. Die 32 klimatisierten Gondeln mit einem Fassungsvermögen von bis zu 25 Personen erinnern von der Form her an ein menschliches Auge und sind an der Außenseite zweier rotierender Ringe angebracht, um eine gute Aussicht zu gewährleisten.

Weil dieses Riesenrad mit einer geringen Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde rotiert, ist der Zustieg auch für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte ohne Zwischenstopp bequem möglich. Weil das Riesenrad für einen kompletten Umlauf bis zu 40 Minuten benötigt, können die Fahrgäste die Aussicht über London ungehindert genießen.

London Eye erleben

Mit der Eintrittskarte zum Riesenrad können die Besucher zusätzlich das 4D-Kino 4D Experience besuchen. Während eines dreiminütigen dreidimensionalen Films werden hier verschiedene Umwelteinflüsse wie Regen, Schnee oder Wind simuliert. Zu besonderen Gelegenheiten wie dem Valentinstag können im London Eye Sonderfahrten mit verschiedenen Extras gebucht werden.

The High Roller

Las Vegas, Nevada, USA

Der High Roller - ein Star im Glitzerparadies

Weil im US-Bundesstaat Nebraska das Glücksspiel erlaubt ist, gilt die Stadt Las Vegas mit ihren zahllosen Casinos und spektakulären Hotelbauten als eine Art "Vergnügungsviertel" der USA. Mehr als 40 Millionen Besucher aus aller Welt wollen alljährlich das besondere Flair der Stadt genießen, die 1854 von Mormonen gegründet wurde. Ihren Ruf als glamouröse Großstadt verdankt Las Vegas unter anderem den regelmäßigen Shows von weltbekannten Musikern und Künstlern wie Elvis Presley, Frank Sinatra, Johnny Cash, David Copperfield oder Siegfried und Roy. Mit dem High Roller besitzt Las Vegas seit 1. April 2014 eine ganz besondere Attraktion: Mit einer Gesamthöhe von 167,6 Metern handelte es sich zum Zeitpunkt der Einweihung um das weltgrößte Riesenrad. Bis dahin hielt der um 2,7 Meter niedrigere Singapore Flyer diesen Rekord.

Darum wurde das Riesenrad High Roller gebaut

Das Unternehmen Caesars Entertainment, einer der großen Betreiber von Hotels und Casinos war auf der Suche nach einem besonderen Highlight für seinen Vergnügungskomplex The Linq, der 2014 am Las Vegas Strip, direkt gegenüber dem Hotel Caesars Palace eröffnet wurde. Deshalb gab der Vergnügungs-Konzern den High Roller im August 2011 beim britischen Ingenieursunternehmen Arup Engineering in Auftrag.

Die einzelnen Komponenten des High Rollers wurden an verschiedenen Standorten, darunter auch in Frankreich, China, Japan, Italien und Deutschland hergestellt. Schließlich wurde das 158,5 Meter durchmessende Riesenrad bis Ende 2013 in Los Angeles montiert. Besucher hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings noch keinen Zutritt. Denn eröffnet wurde der High Roller erst einen Monat, nachdem The Linq seine Pforten geöffnet hatte.

Wissenswertes über den High Roller

Während der High Roller insgesamt 167,6 Meter hoch ist, beträgt der Durchmesser des eigentlichen Riesenrades 158,5 Meter. Um den High Roller in Bewegung zu versetzen, wurden zwei spezielle Pendelrollenlager entwickelt, die einen Durchmesser von jeweils 2,30 Meter haben und 8,8 Tonnen auf die Waage bringen.

Jede der 28 Kabinen, in welchen bis zu 40 Personen Platz finden, ist außerdem mit einem Elektromotor ausgestattet, um die Kabinen während der Rotation stabil zu halten. Mit einer Größe von 20,9 Quadratmetern bieten die 20 Tonnen schweren Kabinen außerdem ausreichend Platz für kleinere Events im High Roller. Um die bestmögliche Aussicht über Las Vegas zu gewährleistet, besitzt jede Kabine eine Glasfläche von rund 300 Quadratmetern. Zur Komfortausstattung gehören ein Flachbildschirm sowie Anschlussmöglichkeiten für iPods.

Ein besonderes Erlebnis stellt die halbstündige Fahrt mit dem High Roller in den Abendstunden dar, wenn die 2.000 LED-Leuchten, die am Riesenrad angebracht sind, aufglimmen. Die verschiedenen Abschnitte des High Rollers werden dabei verschiedenfarbig illuminiert. Außergewöhnliche LED-Lichtspiele erwarten die Besucher an Feiertagen und bei besonderen Anlässen.

Besondere Events im High Roller

Junge Paare, die eine unvergessliche Traumhochzeit erleben wollen, können ein High-Roller-Wedding-Paket buchen. Hier können sich die Brautpaare im Kreise ihrer Freunde und Verwandten das Jawort über den Dächern von Las Vegas geben. Die angebotenen Pakete beinhalten Blumenschmuck sowie ein Fotoshooting für das Brautpaar.

Orlando Eye

Orlando, Florida, USA

Das Orlando Eye in Orlando

Seit dem 4. Mai 2015 ist Orlando/Florida um eine Attraktion reicher. Denn an diesem Tag wurde nach einer dreijährigen Bauzeit das Riesenrad Orlando Eye als Herzstück des I-Drive 360 eingeweiht, nachdem fünf Tage zuvor der erste Fahrgast seine Runden drehen durfte. Der Betreiber, die Merlin Entertainments Group, bezeichnet das Orlando Eye nicht als Riesenrad, sondern als Beobachtungsrad. Der Grund: Die Fahrgäste genießen im höchsten Riesenrad an der Ostküste auf einer Höhe von 120 Metern einen Blick über Orlando und Teile Floridas - bei guter Sicht reicht dieser bis an die Küste des Atlantiks.

Orlando: Eine Stadt voller Attraktionen

Das Orlando Eye bietet dem Fahrgast die Möglichkeit, auch die weltbekannten Themenparks wie Universal Studios und Walt Disney World von oben zu betrachten. Diese tragen dazu bei, dass die zwei-Millionen-Stadt im Herzen Floridas zur meistbesuchten Stadt mit über 60 Millionen Gästen pro Jahr.

Technische Daten des Orlando Eye

Das nahezu 130 Meter hohe Riesenrad besitzt 30 vollklimatisierte Glaskabinen mit einem Fassungsvermögen von je bis zu 15 Personen. Nachdem das Orlando Eye von der gleichen Betreibergesellschaft wie das London Eye errichtet wurde, wurde es nach dem britischen Vorbild errichtet. Dazu gibt es einige Neuerungen.

Beispielsweise ist jede Glaskapseln mit einem iPad ausgestattet. Hier können sich die Fahrgäste über die umliegenden Sehenswürdigkeiten entlang der Verkehrsstraße International Drive informieren. Um ein internationales Publikum zu bedienen, ist dieser Fremdenführer mehrsprachig gehalten.

Das erwartet die Besucher im Orlando Eye

Bevor die Kapseln in die Höhe steigen, wird den Besuchern eine fünfminütige 4D Movie Experience geboten. Um den Fahrästen ausreichend Zeit für die Aussicht auf Orlandos Skyline, die Parks, Seen und Grünflächen zu geben, dauert die Rotation 25 Minuten.

Interessant für Familien ist das Angebot, dass sie mit dem entsprechenden Kombi-Angebot neben der Fahrt im Orlando Eye auch weitere Attraktionen besuchen können, etwa SEA LIFE Orlando, Legoland Florida und Madame Tussauds Orlando buchen können.

Diese Kombi-Tickets kosten für Erwachsene zwischen 31 und 99 Dollar, je nachdem, welche Kombination sie wählen. Die Fahrt mit dem Orlando Eye kostet regulär 20 Dollar, daneben gibt es ein Flexi-Ticket für 25 Dollar.

Besondere Angebote im Orlando Eye

Des weiteren können die Fahrgäste im Orlando Eye mehr als die Aussicht genießen. Für einen Preis ab 25 Dollar lässt sich etwa die Champagne Experience buchen. Hier genießen sie während der Fahrt ein Glas Champagner. Wer sich hingegen für den EyeGlow entscheidet, kann für 30 Dollar vor der Fahrt ein Glas Bier oder Wein genießen und entspannt in den Abend starten.

Für die Einwohner des Sunshine States gibt es mit dem Florida Resident Offer zudem besondere Ermäßigungen. Hier bezahlen Kinder 13 Dollar, Erwachsene 18 Dollar für die Fahrt. Sämtliche Tickets können bequem online gebucht werden. Für Gäste, die mehrere Attraktionen der Merlin Entertainment Group besichtigen wollen, gibt es außerdem einen Jahrespass für 149 Dollar, sowie einen für ganz Nordamerika gültigen Jahrespass für 269 Dollar.

Wann hat das Orlando Eye geöffnet?

Geöffnet hat das Orlando Eye ganzjährig vom späten Vormittag bis in die Abendstunden. Vor dem Besuch lohnt sich jedoch ein Besuch auf der Homepage. Der Grund: Das Riesenrad kann auch für private Veranstaltungen angemietet werden, weshalb es an einzelnen Tagen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Singapore Flyer

Singapur

Der Singapore Flyer: ein Riesenrad der Superlative

Mit dem Titel "weltweit höchstes Riesenrad" durfte sich der Singapore Flyer sechs Jahre lang schmücken. Denn als diese Attraktion im südostasiatischen Stadtstaat im März 2008 eröffnet wurde, überragte sie den Stern von Nanchang insgesamt um fünf Meter. Im April 2014 schlug der High Roller in der US-amerikanischen Stadt Las Vegas den Höhenrekord des Singapore Flyer um weitere 2,7 Meter. Die Fahrgäste können bei einer Fahrt im Singapore Flyer den Überblick über die pulsierende Metropole mit ihren rund 5,5 Millionen Einwohnern genießen bei verschiedenen exklusiven Angeboten die Kultur des Fernen Ostens erleben.

Der Standort des Singapore Flyer

Als Standort für den Singapore Flyer wurde eine Grünfläche in Meeresnähe im Stadtteil Marina gewählt, der im Zuge eines Landgewinnungsprogramms entstanden ist. Notwendig waren diese Maßnahmen, weil der Stadtstaat, der seine Unabhängigkeit von der einstigen Kolonialmacht Großbritannien in den 1960er Jahren erhalten hat, in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist und mittlerweile zu den wirtschaftlich stärksten Staaten in Südostasien zählt. Bekannt ist Singapur als Schmelztiegel der Kulturen, in dem Chinesen, Inder und Malaien harmonisch miteinander leben, was zusätzlich durch die Regierung gefördert wird.

Die Geschichte des Singapore Flyer

Pläne, den Singapore Flyer zu errichten, existierten schon zu Beginn des neuen Jahrtausends. Diese konnten zunächst allerdings nicht verwirklicht werden, weil die ursprünglichen Initiatoren das Projekt nicht finanzieren konnten. Schließlich wurden zwei deutsche Banken auf das Projekt aufmerksam, sammelten Geld auf dem Kapitalmarkt und sicherten damit die Verwirklichung des 240 Millionen US-Dollar teuren Singapore Flyer, der sich heute im Besitz der Straco Corporation Limited und der WTS Leisure Pte Ltd. befindet. Am 27. September 2005 konnte der Grundstein gelegt werden und nachdem die Trägerkonstruktion errichtet war, wurden die Gondeln von August bis Oktober 2007 montiert.

Das London Eye als Vorbild

Arup und die Mitsubishi Heavy Industries hatten sich für die Planung am Londoner Riesenrad London Eye orientiert, umgesetzt wurden die Pläne von der Great Wheel Corporation. Der Aufbau stellte die Konstrukteure vor eine besondere Herausforderung. Die Ränder des Riesenrades sind durch 112 Stahlseile mit der Nabe verbunden. Diese Konstruktion wird jedoch erst stabil, sobald das Rad komplett geschlossen ist. Während der Bauphase wurden deshalb massive Speichen als Provisorium eingesetzt.

Auch die Höhe des Singapore Flyer stellte die Konstrukteure vor eine besondere Herausforderung. Schließlich herrschen rund um Singapur starke Winde, welche an den Pfeilern starke Luftverwirbelungen hervorrufen können. Deshalb ist jeder Pfeiler mit einem zweieinhalb Tonnen schweren Schwingungsdämpfer aus Stahl ausgestattet, welche die Bewegungsenergie aufnehmen, die von Stoßdämpfern in Wärme umgewandelt wird.

Die Kabinen des Singapore Flyer

Die 28 Kabinen können jeweils maximal 28 Personen befördern. Diese Kapazität ist dem chinesischen Volksglauben geschuldet, wonach die 8 als Glückszahl gilt und die 28 doppeltes Glück bedeutet. Die Gondeln sind mit jeweils zwei Ringen an der Außenseite des Riesenrades befestigt, sodass die Fahrgäste während der halbstündigen Fahrt die freie Sicht über eine Distanz von bis zu 45 Kilometern genießen können. Um dem Treibhauseffekt entgegenzuwirken, der sich im tropischen Klima durch die großen Glasflächen ergeben kann, besitzt jede Gondel vier Klimaanlagen. Um im Inneren der Gondel für ein optimales Raumklima zu sorgen, wird die Raumtemperatur bei jeder Durchfahrt an der Bodenstation kontrolliert und angepasst.

Eventfahrten im Singapore Flyer

Für Gäste, die ihre Fahrt mit dem Singapore Flyer zu einem unvergesslichen Erlebnis machen, werden verschiedene Eventfahrten angeboten. Dazu gehören:

Das First Full Butler Sky Dining

Die Gäste können bei einem exklusiven Menü mit vier Gängen und persönlichem Butler den Blick auf die atemberaubende Skyline von Singapur genießen.

Der High Tea Flight

Die Besucher erwartet während der Fahrt eine Auswahl an Fingerfood sowie frischer Kaffee und diverse Teesorten zum Ausprobieren.

Signature Cocktail Flight

Die Fahrgäste genießen während der Fahrt den einen oder anderen Cocktail. Die Drinks werden vorwiegend aus regionalen Zutaten zubereitet.

Moët & Chandon Champagne Flight

Einen Hauch von Luxus aus den Zeiten des British Empire können die Besucher beim Moët & Chandon Champagne Flight genießen.